Ein Bericht zum Ausflug der Phila-AG des EvG zum Postmuseum Gehlberg

Abschlussfahrt der Meininger Jung-Philatelisten zum Postmuseum nach Gehlberg

Es ist schon Tradition, den Schuljahres-Schluss der Arbeitsgemeinschaft „Junge Philatelisten“ am Meininger Evangelischen Gymnasium mit einer besonderen Veranstaltung zu würdigen. Als die Gruppenleitung den Vorschlag eines Besuchs des Postmuseums in Gehlberg erbrachte, schauten sich die Jugendlichen fragend an, Gehlberg, wo liegt denn das überhaupt? Gleich wurde gegoogelt.

Gehlberg, ein von Fichtenwäldern und Bergkuppen umgebenes Bergdorf in der Nähe so bekannter Orte wie Oberhof, Ilmenau oder Suhl, liegt am Nordhang des Thüringer Waldes. Zwei Kilometer südlich vom Ort verläuft der 168 Kilometer lange Rennsteig, Deutschlands berühmtester Weitwanderweg und bekannt durch die jährlich stattfindenden Rennnsteigläufe mit Tausenden von Teilnehmern.

Bis 1990 war Gehlberg ein Standort der Glasproduktion, deren Ursprung auf den Bau einer Glashütte durch Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha im Jahre 1645 zurückgeht. Heute ist nur noch der Tourismus in Konkurrenz umliegender Ferienorte eine Einnahmequelle des Ortes.

Als das Postamt Gehlberg im Mai 1997 geschlossen und zum Kauf angeboten wurde, dann längere Zeit leer stand und von Zerfall bedroht war, erwarb es 2004 Hartmut Trier, ein ehemaliger Postler. Er sanierte das Gebäude und etablierte in den ehemaligen Betriebsräumen im Parterre des Hauses eine Ausstellung mit dem Ziel, die Besucher, darunter gern gesehen andere Postler und Philatelisten, an wesentliche Entwicklungen der Post zu erinnern und Arbeitsmittel der Post und Zeitdokumente zu zeigen und für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Die AG Philatelie des EvG steht vor dem Postmuseum Gehlberg

So fuhren wir am 5. Juni 2024 nach Gehlberg und verabredeten mit Hartmut Trier eine Führung durch das Postmuseum. Während der Führung durch die Ausstellung erkannten wir schnell, wie in so einem Postamt gearbeitet wurde. Schalter und Schalterhalle beispielsweise sind so eingerichtet, als hätten die Postler gerade Feierabend. Historisches Mobiliar, wie Schreibtisch, Stempel- und Aussacktisch, oder fast vergessene Arbeitsmittel, wie Beutelgestell, Schnürösen, Bundschließen, versetzten uns in zurückliegende Jahre.

Hartmut Trier, links, steht neben seiner alten Uniform (an einer Schaufensterpuppe).
Postmuseum Gehlberg - nachgebauter Schalter
Historische Briefmarkenverkaufsautomaten

Im Postillon-Zimmer, dem ehemaligen Zimmer des Postamtsleiters, ist die Entwicklung der Post seit 1490 bis zum 20. Jahrhundert schwerpunktmäßig dargestellt. In der Packkammer behandeln 14 Schautafeln ausgewählte Themen:

  • Der Erfinder der Briefmarke
  • Die erste deutsche Briefmarke
  • Die berühmteste deutsche Briefmarke
  • Der Gründer der modernen Post
  • Die Post von der Kaiserzeit bis zur Kapitulation 1945
  • Der Neubeginn
  • Die Gründung der Deutschen Post der DDR
  • Der zentrale Kurierdienst der DDR
  • Der Postzeitungsvertrieb
  • Die Postkriege
  • Luft- und Raumfahrtbelege der DDR
  • Das Ende der Deutschen Post der DDR
  • Das Ende der Staatspost in Deutschland
  • Der etwas andere Blickwinkel – Postkontrolle in Deutschland.

Hartmut Trier (Museumsbesitzer) zeigt ein Exponat

Wir waren alle mehr als begeistert: Ein Dankeschön gilt Hartmut Trier für die abwechslungsreiche Führung!

Hartmut Trier (Museumsbesitzer) führt ein Sammelalbum vor
Vorführung eines Fernschreibers im Postmuseum Gehlberg (Video)
Historische Briefmarkenverkaufsautomaten

Leider konnten wir Vieles nur im Vorbeigehen begutachten. Aus diesem Grunde war es der Wunsch, im kommenden Jahr wieder die Abschlussfahrt nach Gehlberg zu organisieren.

Jugendgruppe erhält Geschenke Bild 2

Ein Besuch lohnt sich. Er ist möglich nach telefonischer Vereinbarung mit Hartmut Trier unter 0171-224483 9 oder per E-Mail an h.trier@t-online.de.

(Alle Bilder im Beitrag © Helge Busch-Paulick)